
Neues Gesetz zur Selbstbestimmung in Deutschland verabschiedet

Der Deutsche Bundestag hat ein neues Gesetz verabschiedet, das es transgender, intersexuellen und nichtbinären Personen erleichtert, ihren Namen und ihr Geschle
Der Deutsche Bundestag hat am Freitag ein bahnbrechendes Gesetz verabschiedet, das es transgender, intersexuellen und nichtbinären Menschen erleichtert, ihren Namen und ihr Geschlecht in offiziellen Dokumenten zu ändern. Dieses Gesetz, bekannt als das Selbstbestimmungsgesetz, markiert einen signifikanten Fortschritt gegenüber dem bisherigen transsexuellen Gesetz, das die Beurteilung durch zwei Psychiater und eine gerichtliche Genehmigung erforderte.
Das neue Gesetz ermöglicht Änderungen durch ein vereinfachtes Verfahren und definiert eine trans Person als jemanden, der sich nicht mit dem Geschlecht identifiziert, das ihm bei der Geburt zugewiesen wurde, oder sich nicht ausschließlich mit diesem Geschlecht identifiziert. Es gilt auch für Personen, die sich nicht ausschließlich als männlich oder weiblich identifizieren, die sogenannten nichtbinären Personen.
Betroffene müssen Änderungen drei Monate im Voraus bei den Standesämtern anmelden. Bei Personen unter 14 Jahren kann nur der gesetzliche Vertreter einen Antrag stellen. Personen über 14 Jahre können diesen mit Zustimmung ihrer gesetzlichen Vertreter selbst einreichen. Wenn keine Zustimmung vorliegt, kann ein Familiengericht die Änderungen genehmigen, sofern diese nicht dem Wohl des Kindes widersprechen.
Die Gesetzgebung ermöglicht es weiterhin Betreibern von Einrichtungen wie Fitnessstudios und Umkleideräumen, über den Zugang zu entscheiden.
Das Gesetz wurde trotz Kritik von konservativen Gruppen und der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD) verabschiedet, die behauptet, dass das Gesetz es Menschen ermöglichen würde, willkürlich ihr Geschlecht zu ändern. Die CSU, die bayerische Schwesterpartei der oppositionellen CDU, gehört zu den Gegnern des neuen Gesetzes. Dorothee Bär, die familienpolitische Sprecherin der CSU, äußerte Bedenken, dass das Gesetz "viele Umbrüche in Familien" verursachen könnte und forderte eine Beratungspflicht für diejenigen, die ihr Geschlecht offiziell ändern möchten.
Zusätzlich wurde am selben Tag ein Gesetz verabschiedet, das verheirateten Paaren und deren Kindern mehr Freiheiten bei der Wahl und Änderung ihrer Nachnamen gibt, einschließlich der Möglichkeit, einen Doppelnamen zu wählen.
Diese Gesetze sind Teil einer fortschrittlichen Agenda, die darauf abzielt, die Rechte von Minderheiten in Deutschland zu stärken und das Land an die Spitze der globalen Bemühungen um Gleichstellung und Inklusion zu setzen.